Wind, Wind, Wind (und Sonne)!

Von Novi Sad geht es weiter, Richtung Belgrad. So weit ist das nicht, und Doris und Stephanie haben mir von Andrej berichtet, bei dem sie in Belgrad übernachtet haben. Ich frage ihn per Mail, ob ich auch vorbeikommen kann: „Natürlich“!

Nachdem ich aus Novi Sad raus bin, fahre ich erstmal wieder auf einer ziemlichen Piste auf, ab, Pfützen, etc. Dafür ist die Landschaft aber oft toll und die Sonne scheint! Zum Glück habe ich mir in Novi Sad noch Sonnencreme besorgt.

Später wird es besser und ich komme durch viele kleine schöne Dörfer:

Leider (oder zum Glück?) verpasse ich die Gelegenheit einen guten Zeltplatz zu suchen, hier gibt es nur Dörfer, und zwischen den Dörfern Felder und Straße.

Zur Donau wird die Gegend durch einen Hügel abgegrenzt, ich kann auf der Karte aber nicht erkennen, wie die Landschaft dahinter ist. Ich entschließe mich, es zu riskieren. Die Sonne ist jetzt schon untergegangen.

Aber ich werde belohnt, der beste Zeltplatz den man sich vorstellen kann mit einer gigantischen Aussicht auf die Donau.

Zu allem Überfluss gibt es sogar noch ein Feuerwerk! Vermutlich wegen des orthodoxen Osterfestes.

Beim Zeltaufbau klemme ich mir irgendwas im Rücken ein und verbringe dann eine nicht ganz so tolle Nacht, in der ich mehrmals die Position meiner Isomatte verschiebe, da ich doch nicht so ganz eben liege. Genau auf einem Loch im Gras. Irgendwann finde ich dann doch noch eine ganz gute Position und kann endlich schlafen. Morgens beim Abbauen meckert mein Rücken nochmal, aber es wird besser. Und dann werde ich wieder mit diesem tollen Ausblick belohnt!

Ich  mache Kaffee (am Abend war es mir wieder mal zu dunkel zum Kochen) und dieses Video (ja, ich sehe noch ziemlich verschlafen aus ;-))


https://youtu.be/4iK3H3SFqTI
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Und noch ein paar Fotos:

Nachdem ich den Hügel den ich überquert hatte, wieder erklommen habe, ergibt sich mir dieses Bild:

Fotografiere ich in die andere Richtung, dann sieht man leider dieses:

60 Kilometer bis Belgrad. Es ist extrem windig, und ich komme mit Mühe in der Ebene nur mit 8-10 km/h voran.


https://youtu.be/zG7tPpSy8R8
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Ein Auto hält an, ich werde per Handschlag begrüßt und zu meiner Tour befragt. Anggeblich sind es auch nur noch 40 km bis Belgrad (es stellt sich raus, dass das leider nicht richtig war :o).

Es gibt tolle Aussichten auf die Donau:

Nur leider kein schattiges Plätzchen mit Bank und Tisch zum Kochen und Pause zu machen.

Irgendwann ist mir dann alles egal, ich halte einfach an einer Bank im Ort an, und packe meine Kochsachen aus.

Zum Glück werde ich in Ruhe gelassen, und nur eine ältere Dame schaut vorbei, als ich gerade fertig eingepackt habe (ich glaube sie hat extra gewartet um mich nicht zu stören). Leider spricht sie aber kein Englisch. So bleibt es dann beim Winken zum Abschied.

Nach dem Essen und der Pause geht es viel besser voran.

Belgrad erreiche ich dann erst abends, und um ca. 19 Uhr stehe ich bei Andrej vor der Türe.

Etwas schwierig, da sein Name bei Warmshowers in Latein steht, und hier an der Türe des Hochhauses stehen nur kyrillische Namen. Als ich ihn stolz identifiziert habe, bemerke ich als nächstes, dass hier anscheinend jeder Zweite so heißt. Nach einem Fehlversuch bei einer alten Dame, die bezeugt, es gebe hier keinen Andrej, steht er plötzlich in der Türe. Ich frage einige Leute, ob sie einen Andrej kennen und die Antwort lautet „Ja“, und etwas später „Das bin ich“ 😀

Das Rad schiebe ich komplett bepackt rein, in einen Aufzug und in sein Apartment. Er meint, er müsse jetzt erst mal für zwei Stunden weg, sein Motorrad holen! Ich nutze die Zeit zum Duschen und Mails checken. Leider entdecke ich auch, dass ich zwei blinde Passagiere vom letzten Zeltplatz mitgenommen habe. Zecken! Auch noch an einer für Radfahrer ungünstigen Stelle.

Andrej kommt wieder und bringt einen Freund mit, Filip! Beide sind eingefleischte Mountainbiker und so reden wir erstmal ziemlich lang über Fahrräder und Radtechnik und Radfahren überhaupt. Am nächsten Tag zeigen die beiden mir die Stadt, sie auf ihren MTBs, ich mit meinem bepackten Drahtesel:

Blöderweise bekomme ich während dieser Exklusiv-Stadtführung Magenprobleme und die Sonne steigt mir auch etwas zu Kopfe. 3 Minuten nachdem ich Andrej informiert habe, dass ich mal ne Pause brauche, kommt er aus der gegenüberliegenden Apotheke mit Tabletten für meinen Magen. Packung und Beipackzettel sind nur auf serbisch aber ich vertraue Andrej. Habe später noch gegoogelt: er hat genau gewusst was ich brauchte! Und vielleicht kann ich sie später nochmal gebrauchen.
Es hilft dann tatsächlich auch und etwas später verabschieden wir uns, nachdem sie mich noch zur Brücke bringen, über die ich Belgrad wieder verlasse.

Vielen Dank euch beiden! Ihr wart tolle Gastgeber!

4 Kommentare zu „Wind, Wind, Wind (und Sonne)!“

  1. Lieber Flo ,
    deine Bilder und Berichte sind wieder supi spannend
    und tolle Fotos. Es ist an der Zeit dir mal wieder ein dickes
    DANKE dazulassen für deine Mühe . So können wir an deiner
    Reise teilhaben und miterleben … aber du brauchst glaub
    ich dringend ein Haargummi …. 😉 … lach

  2. 😁 Hello Florian ! It’s good to read you and see your pictures ! This morning i finished my serbian honey ! 😋 I wish you wind in the back ! Doris

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