Sonne, Sonne, Sonne (und Wind)!

Guten Abend zusammen 🙂

Die letzten Tage ist einiges geschehen! Nach Budapest habe ich ja erst ein wenig Wegfindungsstörungen gehabt, die haben sich aber gelegt. Am nächsten Tag habe ich dann die Donau-Seite gewechselt:

Da stand ich erst auf der falschen Brückenseite, nach ein wenig Umweg sah das dann so aus:

Und am nächsten Morgen so:

Wie man sieht, habe ich bestes Wetter! Und auch der Radweg findet sich. Nun folge ich meist dem offiziellen Eurovelo 6, dem Donauradweg. Er ist auch (meist) ziemlich gut befahrbar, am Anfang noch eine Graspiste auf dem Deich, dann geht es durch kleinere Dörfer. Toll, so gefällt mir das!

Die letzten Tage mache ich etwas langsam, um meinen Beinen die Chance zu geben, sich an die Belastung zu gewöhnen, da sie sich hin- und wieder mal melden. Bis jetzt klappt das aber ganz gut, ich bin zufrieden.

Wegen Gegenwinds komme ich manchmal nur sehr langsam vorwärts, aber trotzdem lohnt es sich. Die Landschaft ist flach, wie sie nur sein kann.

In einem kleinen Ort.

Dort habe ich auch einen kleinen Lebensmittelladen gefunden, und in diesem meinen Lieblings (Instant-) Kaffee. Und das sogar in einer Tüte verpackt (im großen Glas ist es etwas doof, die Taschen sind eh schon übervoll. Da ich jetzt meine Jacken und extra-Hosen nicht anhabe, sondern in den Taschen Platz finden müssen. Ich muss demnächst mal ausmisten!

Jedenfalls sehe ich das als Zeichen, meinen Kocher endlich mal in Betrieb zu nehmen. Ich kaufe noch ein paar Nudeln, Saußenfix und suche dann Salz. Gibt es nur in 1 kg Beuteln. Doof. Daher entscheide ich mich stattdessen für Gemüsebrühwürfel. Bestehen ja größtenteils aus Salz und lassen sich gut transportieren. Die Kassiererin tippt die Preise alle vom Preisschild in die Kasse ein, und die Bananen werden auf die Balkenwaage gegenüber der Kasse gelegt um sie zu wiegen. Toll!

Ich entschließe mich, Richtung Donau zu radeln, um dort einen Lagerplatz zu finden. Den Tag über hatte ich wirklich tolle asphaltierte Wege, jetzt zeigt sich noch mal auf kurzem Stück übelste Piste:

Nein, das ist kein frisch gepflügter Acker, sondern soll tatsächlich der Weg sein. Auf dem Acker wäre es teils wahrscheinlich besser gewesen voran zu kommmen 😉

Als ich mein Zelt aufgebaut habe, ist es schon dunkel und ich habe keine Lust mehr zu kochen. Dafür gibt es am nächsten Morgen dann Kaffee! Toll! Und als es dann auf dem Rad weiter geht, wandelt sich der Deichweg, der am Tag vorher noch Graspiste war, bald in einen asphaltierten Weg der Extraklasse. Ich überlege mir eine Bewertungsskala für die Wegequalität (ja, man hat auf dem Rad ziemlich viel Zeit nachzudenken, ob Sinn oder Unsinn!), den Wellblechpistenfaktor (WBF). Die Skala geht von null bis zehn. Null ist dabei eine neue, perfekte, asphaltierte, saubere Straße. Der frisch gepflügte Acker von gestern ist eine neun (man weiß ja nicht, was evtl. noch so kommt, daher spare ich mir die zehn noch auf).

Meine Hände und mein Gesicht sind schon leicht rot von der Sonne, zwischendurch fahre ich mit kurzer Hose (abnehmbare Hosenbeine sind schon eine tolle Erfindung!).

Heute trödel ich etwas, was aber nicht schlimm ist, da meine Beine sich immer noch melden, langsam zu machen und ich es ohnehin nicht eilig habe. Der Weg bleibt die meiste Zeit perfekt, nur etwas Gegenwind habe ich noch. Ein Rennradler holt mich ein und ist begeistert von meiner Tour!

Nach 30 km lasse ich es für heute gut sein, und bleibe im Ort Baja, nicht mehr weit von der Grenze zu Serbien / Kroatien.

Hier kann ich den Frühling schon riechen!!!

Ich finde noch ein tolles Zimmer und werde auf deutsch begrüßt, mit der Ankündigung sich unbedingt beim Frühstück noch weiter unterhalten zu müssen.

6 Kommentare zu „Sonne, Sonne, Sonne (und Wind)!“

  1. Hallo Flo,
    Das hört sich doch alles super an (außer deine Beine, aber das wird schon wieder)! Wir verfolgen immer gespannt deinen Blog und wünschen dir, dass weiterhin alles so gut läuft wie bisher.
    Liebe Grüße,
    Nina, Linda, Gerlinde und Kurt

    P.S: Kleiner Insider- Tipp: In Kroatien müssen unbedingt Cevapcici auf der Speisekarte stehen 😉

    1. Danke euch! Meinen Beinen geht es soweit gut 🙂 Nach Kroatien werde ich aber wohl nicht mehr fahren, ich habe mich dann doch entschieden, direkt nach Serbien zu fahren. Aber das kann ich ja später mal nachholen, genau wie das mit den Cevapcici!
      Liebe Grüße
      Flo

    1. Hey Philipp! Hast du meinen Wink mit dem Zaunpfahl wohl mitbekommen 😉
      Ja, die gute alte PBS, das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Am Anfang ging das auf der Skala im Achterbahntempo hoch und runter. Mir ging ziemlich viel durch den Kopf. „Warum mache ich das hier bloß?“, „Wie komme ich nur auf so einen Mist?“. Dann Gedanken an meine Familie, die sich Sorgen macht, bzw. denen ich ja besser gesagt Sorgen mache. Bis hin zu banalen Dingen wie „Wo soll ich heute Nacht schlafen? Wie bequem wäre es doch einfach daheim im eigenen Bett zu schlafen.“ Dann Gedanken, ob ich das alles so schaffe wie ich mir das vorstelle, und was man wohl sagen würde, wenn ich doch nächste Woche wieder daheim vor der Türe stände.
      Einen Moment später winkt mir jemand zu, oder lächelt mich an, oder ich lese einen eurer tollen Kommentare oder habe ein tolles Gespräch mit jemandem, den ich unterwegs treffe und alles ist wieder ganz anders.
      Die letzten Tage waren dagegen fast konstant im oberen Drittel der PBS (auch wenn ich mir natürlich trotdem noch ziemlich viele Gedanken mache), vielleicht gewöhne ich mich ein wenig an den Gedanken unterwegs zu sein? Mal schauen wie es weiter geht, jetzt in Serbien kommt mir die Umgebung nochmal viel anders vor, ich finde es auf jeden Fall extrem spannend.
      Viele Grüße an alle!
      Florian

  2. Wie schön das aussieht, Flo!!!
    Toll, dass du dir auch immer die Zeit nimmst für uns alles fotografisch zu dokumentieren 🙂
    Drücke dir die Daumen, dass es sonnig und gut asphaltiert weiter geht.

    Liebste Grüße
    Kim

    P.S. Romy freut sich schon auf die nächste „Gute-Nacht-Geschichte“ (lese ihr natürlich alles vor, damit sie weiß wo ihr Onkel sich rumtreibt)

    1. Hallo Kim und hallo Romy!
      Schön von euch hier zu lesen 🙂 Die nächste Gute-Nacht-Geschichte kommt gleich noch, wobei ich natürlich hoffe, dass Romy dich nicht so lange wach hält, vielleicht ist das dann die Geschichte für morgen 🙂
      Liebe Grüße
      Flo

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