Karpaten (nun wirklich!)

Wow! Kann ich nur sagen. Alle paar Minuten halte ich an, um ein Bild zu machen. Und schon ein paar Meter weiter sieht es dann noch besser aus!
Ich radel ja erst gegen Mittag los, was aber nicht so schlimm ist, da ich durch Berge und Bäume Schatten auf meiner Straßenseite habe. Manchmal ist die Donau wie ein riesiger See:


https://youtu.be/51WEwy-yQ6Y
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Man kann leider nicht viel hören, wegen des Windes, aber die Bilder sprechen für sich, denke ich.

Die Landschaft ist atemberaubend, besonders nach der langen Flach-Etappe an der Donau. Die meiste Zeit ist mein Weg aber auch hier Flach und läuft am unteren Ufer der Donau entlang. Es gibt ein paar Tunnel, die aber nicht lang sind, einige ein paarhundert Meter. Das reicht aber aus, dass es innen ganz dunkel wird. Die Wände sind nur an Ein- und Ausgang betoniert und zwischendrin gibt es viele Stellen, an denen es von der Decke tropft. Schon ein bisschen gruselig manchmal:

Verkehr ist zum Glück fast keiner hier.
Einmal weicht der Radweg von der Straße ab. Kurz zuvor sehe ich zwei  Hunde, der eine läuft mir trottend und traurig dreinschauend entgegen, der andere liegt auf der Straße. Ich traue mich gar nicht richtig hinzuschauen, sehe aber dass der auf der Straße liegende Hund blinzelt. Ob er verletzt ist kann ich nicht erkennen, ich glaube es, später rede ich mir ein, dass er vielleicht auch einfach nur faul auf der Straße gelegen hat (was hier manchmal nicht ungewöhnlich ist). Die Hunde tun mir leid.
Ich versuche Gedanklich weg zu kommen und radel weiter. Zum Glück bleibt die Strecke spannend. Der Weg leitet mich von der Straße weg (die nun etwas höher liegt), runter in’s Tal. Hier gibt es geologisch einiges zu entdecken. Es ist wunderschön:

Auf dem oberen Bild sieht man links den „Weg“. Was tun? Weiter? Ist das überhaupt noch der offizielle Weg? Ich entscheide mich, vorsichtig vorbeizuschieben, obwohl ich fast sicher bin, dass ich entweder Nasse Füße bekomme, oder mir an der Wand den Kopf stoße.


https://youtu.be/ThzDEVc-gLQ
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Geschafft! Das nächste Mal mache ich aber die Taschen ab und trage sie einzeln rüber oder ziehe mir die Sandalen an und schiebe das Rad durch den Bach.

Einige Meter weiter sehe ich wieder das Radweg-Schild. Na immerhin 😀
Jetzt geht es erst einmal ordentlich bergauf. Dafür gibt es weitere tolle Aussichten:

Was sind das für „Misthaufen“? Keine Ahnung.

Ich stoße wieder auf die Auto-Straße, die nun auch noch ein gutes Stück weiter ansteigt. Wieso ich wohl umgeleitet worden bin? Ich vermute, dass die Radfahrer von einem längeren Tunnel ferngehalten werden sollen. Wäre für mich wohl kein Problem gewesen, ich habe Licht, Warnweste etc. und viel Verkehr ist hier aber nicht. Trotzdem freue ich mich und bereue nicht, den Umweg genommen zu haben.

Ich komme an einen Abzweig, wo es zu einem Campingplatz geht, von dem mir Doris und Stephanie erzählt haben. Aber es ist erst halb fünf und es geht hier nochmal ordentlich bergauf. Ich entscheid mich dagegen und fahre noch etwas weiter. Im nächsten Ort kann ich einkaufen, was in Serbien bisher nie ein Problem war, für mich. In jedem Ort gibt es kleine Dorfläden, manchmal einer neben dem anderen. Supermärkte oder Discounter sehe ich gar keine.

Als es langsam dunkler wird suche ich etwas intensiver einen Zeltplatz für die Nacht, finde aber nicht wirklich etwas, mit dem ich zufrieden bin. Als Notlösung habe ich aber immer noch einen Campingplatz, der in der Karte eingezeichnet ist. Den steuere ich jetzt einfach an. Dort sehe ich erstmal nur einen Parkplatz mit Tischen und Bänken und eine Quelle an der Straße. Ok, zur Not Stelle ich einfach mein Zelt daneben, das wäre zwar relativ laut aber egal. Ich bin müde. Die Karte sagt aber, dass der Platz einen kleinen Pfad folgend unten an der Donau liegt und hier werde ich überrascht: Ein kleiner Platz ohne einen Menschen, für mich alleine. Direkt an der Donau. Toll! Ich koche nun doch noch etwas, diesmal im Dunkeln, aber das stört nicht.


https://youtu.be/oshv036Zmn8
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Auf der anderen Donauseite gibt es zwei Höhlen. Und am nächsten Morgen kommen nach und nach immer mehr Boote, die bis zu den Höhlen fahren, da kurz anhalten und dann wieder zurückfahren. Vermutlich Touristen (so ich ja auch einer bin!).

Auch tierische Gesellschaft bekomme ich:

Leider später mit der Sonne auch immer mehr Fliegen, die wohl aus Löchern in der Erde hier kriechen. Lästig. Ich breche mein Zelt ab und nutze die Quelle oben noch etwas zum Waschen:

So, ich muss aus dem Hotel hier raus, deshalb geht es später weiter 🙂

6 Kommentare zu „Karpaten (nun wirklich!)“

  1. Hallo Florian,
    Im Video sieht es so aus als ob dein Drahtesel ein wenig störrisch ist.
    Schieben angesagt. Ich bin schon etwas neidisch. Tolle Bilder, tolle Berichte. Wünsch dir gutes vorankommen.

      1. Grüße zurück nach Patagonien! Ich hoffe es radelt sich dort mindestens genauso gut?
        Bären sind bisher keine in Sicht 😉
        Grüße
        Florian

  2. Hahaaaaa!!!
    Wie cool bist du denn, dass du die Bachüberquerung filmst?! Mega!
    Super tolle Bilder… da bekommt man ja gleich Fernweh.

    Liebe Grüße

    1. Fand ich witzig und macht mir mittlerweile ziemlich viel Spaß 🙂 ich denke da kommt demnächst noch mehr!
      Liebe Grüße Florian

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