Istanbul-Abschied

Guten Morgen zusammen!
Gerade sitze ich am Campingplatz in Sile, an der Schwarzmeerküste und trinke meinen Morgenkaffee (das Müsli muss noch warten, bis der Kaffee leer ist, da ich nur einen Becher habe).

Nachdem ich nun ca. eine Woche in Istanbul verbracht habe, bin ich froh, wieder im Sattel zu sitzen. Aber die Zeit dort war mal eine wirklich tolle Abwechslung zum Radfahren.
Mittlerweile habe ich auch gelernt, dass die Türken es auf der zweiten Silbe betonen, also Istaaaaanbul. Wurde ich zuvor nach meinem Ziel gefragt und ich habe IIIstanbul geantwortet, hat man mich erst oft gar nicht verstanden.

Ein paar Fotos habe ich natürlich noch gemacht und so die üblichen Touristen-Ziele abgeklappert:

Mein Hotel (später Hostel) befindet sich im Sultanahmet. Während ich hier rumlaufe, sehe ich (neben Hotels) hauptsächlich Restaurants (ständig versucht man mich in diese hineinzulocken, selbst Abends um 22 oder 23 Uhr, als ich schon gegessen habe und auf dem Heimweg bin), und Gewürzhändler.

Die Gewürzbilder sind eine Mischung aus Ägyptischer Basar und großer Basar.

Und auch überhaupt ist es ziemlich interessant einfach nur durch die Gassen zu schlendern und auf Entdeckungsreise zu gehen.

Hier startet die Seidenstraße!

Auch ein Denkmal, dass die Allgäu-Orient-Rallye errichtet hat, habe ich in einem Park entdeckt.

Zwischendurch ziehe ich in ein Hostel, das einen richtig guten Ausblick von der Dachterasse auf den Bosporus und die asiatische Seite bietet. Ich muss mich ein wenig mit der Technik auseinandersetzen, was meinen Füßen ganz gut tut, da ich sonst ständig nur dabei wäre, durch die Stadt zu tingeln.

Am letzten Abend fahre ich dann in ein großes Einkaufszentrum. Eigentlich wollte ich erst in’s Kino, als ich aber entdecke, dass es dort auch eines gibt, fällt die Entscheidung leicht. Ein völlig anderes Bild, hier gibt es gefühlt 438 verschiedene Fast-Food-Tempel nebeneinander, und dreimal so viele Geschäfte. Sogar einen Vernügungspark mit Achterbahn.

Nach dem Film (habe Avengers geschaut, kann ich nur empfehlen!) ist es dann so spät, dass keine Busse mehr fahren. So komme ich dann noch in den Genuss einer nächtlichen Taxifahrt durch Istanbul (was auch irgendwie spannend war, der Fahrer kannte offensichtlich jede noch so kleine Nebengasse).

Zwei Dinge habe ich mir gegönnt, die ich in Istanbul entdeckt habe: Eine Trinkfllasche, deren Farbe perfekt zum Rad passt, sogar mit Isolierfunktion. Ich wollte keinen Plastikgeschmack mehr und die Sonnenstrahlung auf die Plastikflaschen soll wohl auch nicht so gut sein (liebe Grüße ;-)) Die Isolierunktion war nicht geplant, aber so gibt es demnächst auch mal was Kühles oder einen Kaffee to go!

Das Andere ist ein „Ultraschallkrachmacher“. Kann ganz nützlich sein, falls mal wieder ein Hund meint, Radfahrer ärgern zu müssen. Und es funktioniert sogar! Ist fast ein bisschen wie Zauberei, da der Hund auf Knopfdruck aufhört zu bellen und wegrennt. Ich selbst höre absolut nichts. Und im Gegensatz zum Pfefferspray habe ich hier auch keine skrupel es einzusetzen.

Am nächsten Tag habe ich dann Istanbul verlassen, erst mit der Fähre auf die asiatische Seite, und dann per Fahrrad aus der Stadt raus. Gar nicht so einfach. Zudem ist es noch ganz schön hügelig.

Ich entschließe mich die D020 Richtung Sile zu fahren, zum schwarzen Meer. Auf der Straße treffe ich dann schon wieder einen Radreisenden!

Leider habe ich vergessen ihn nach Erlaubnis zu fragen, daher keine Fotos an dieser Stelle von ihm. Er ist aber ein total witziger Typ und macht eine Wochenendtour. Ständig hält er an, um entweder am Berg zu verschnaufen, oder ein Selfie von sich an einem Schild zu machen, oder zu filmen, wie ich hinter ihm her fahre. Ich bin ihm nicht böse deshalb, im Gegenteil. Ich bin froh, mal nicht so düsen zu müssen, während ich mit einem Begleiter fahre.

Die Landschaft ist hier auch ziemlich verändert, es gibt Wald! Und Hügel! Toll!

Der kleine rote Fleck im Bild ist mein Begleiter 😀

Leider muss er schon am nächsten Tag zurück, weshalb er woanders übernachtet als ich und nicht noch bis nach Sile fährt.

Sile gefällt mir, zumindest das Gebiet davor (ich war noch gar nicht richtig in der Stadt, das kommt gleich erst). Hier gibt es viele neue Häuser. Man könnte meinen, das Foto wäre in einem anderen Land entstanden:

Dort angekommen finde ich einen netten Campingplatz, mache mich nachdem alles aufgebaut ist auf den Weg zum Meer und suche mir noch etwas zu essen.

Das Einzige was die Stimmung etwas trübt, ist, dass ich morgens nicht wirklich ausschlafen kann. Um 4.40 Uhr kommen schon die ersten Gebetsaufrufe und ab da ist auch ständig der Campingplatzhund am bellen (ich bewundere seine Ausdauer!).

Und jetzt geht es entlang der Küste weiter, ich hoffe, ich kann dem Autoverkehr etwas entkommen bzw. dass die kleinere Küstenstraße gut befahrbar ist. Hier gibt es zwar mehr Steigung, dafür ist sie aber kürzer und hoffentlich schöner. Ich werde es gleich er“fahren“. Auch das Müsli ist mittlerweile verspeist (ich kämpfe manchmal wirklich noch mit der Technik und den schlechten Internetverbindungen).

4 Kommentare zu „Istanbul-Abschied“

  1. Hallo lieber Flo!

    Wir hoffen du hast deine Auszeit in Istanbul genossen und das du uns allen ein Mitbringsel auf dem Basar geholt hast (wie du das die Nächstenliebe Wochen und Monate transportieren kannst, sieht man ja auf einem der Fotos 😉 ).
    Viel Erfolg für die kommenden Etappen!

    LG Kim + Romy

    1. Hallo liebe Kim!
      Natürlich! Und was glaubst du, wofür habe ich wohl die großen Taschen dabei 😉 😉 😉
      Liebe Grüße Flo

  2. Hallo Florian,
    vielen Dank für Deine schönen Eindrücke aus der Ferne, bist ja ganz schön schnell auf dem Drahtesel unterwegs. Gibt es eigentlich ein ungefähres Ziel für Dich? Wollte ich immer mal gefragt haben.
    Viele Grüße aus Bonn,
    Franz

    1. Hallo Franz!
      Ziel ist Singapur. Aber ich schaue einfach wie ich noch Lust und Laune habe, ob mich nicht doch irgendwann das Heimweh packt und wie lange meine Beine noch mit machen. Bis Singapur wäre natürlich schon ein Traum, aber bis Istanbul wollte ich es unbedingt schaffen, und alles andere ergibt sich irgendwie 🙂
      Liebe Grüße
      Florian

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