Ein paar Worte zur Technik

Hey zusammen!

Ich überlege schon ein paar Tage, diesen Artikel zu schreiben. Am Anfang wollte ich sicherheitshalber erwähnen, dass bisher alles bestens ist, und dass, wenn man das so sagt, meist kurz darauf etwas schief geht. Die Ankündigung als Schutz, sozusagen.

Da ich nach dem Tag, als ich das eigentlich veröffentlichen wollte, einen Platten hatte, kann ich nun ohne Sorge schreiben 😀

Nein Quatsch alles natürlich! Nix Aberglaube! Und bisher kann ich mich nun wirklich nicht beschweren.

Aber zum Thema. Technik: Da wäre als allererstes natürlich das Rad selbst:

Vorweg: Ich bin davon überzeugt, so eine Tour auch mit einem „Dreigang-Damenrad-mit-Körbchen“ machen zu können. Vielleicht wäre das sogar lustiger. Es braucht nicht unbedingt Markengedöns. Nein, ich möchte aber auch keine Dreigang-Damenräder-mit-Körbchen schlechtreden!

Lorenz hatte mich ja fasziniert, der sein Rad am Abend vorher in einem Second-Hand-Shop gekauft hat. Aber dafür bin ich leider zu paranoid. Könnte ja was kaputt gehen.

Nun sind es *nachschau* ca. 4500 km auf Tour und dazu kommen nochmal ca. 1000 km Einfahrzeitstrecke in Deutschland.

Es gab bisher zwei Platten, beide am Hinterrad. Einer in Deutschland, da war es ein Dorn (war gar nicht mal einfach den aus dem Reifen zu operieren) und vorgestern, da war es wahrscheinlich ein Stück Draht, das ich kurz vorher überfahren habe. Das ist doch eine gute Bilanz! Und nicht selten fahre ich über Scherben oder Dorne, was oft gar nicht anders geht, da die Seitenstreifen der Straßen nicht immer sauber sind und Ausweichen bei Verkehr keine gute Idee ist. Und Dorne kommen bei der Zeltplatzsuche auch schon mal vor.

Hin- und wieder lösen sich mal Schrauben, aber das ist nicht dramatsich. Für den Gepäckträger hinten habe ich in Samsun vor ein paar Tagen noch Schraubensicherung besorgt, da diese beiden Schrauben zu den wichtigsten gehören und eine schon zum zweiten Mal relativ locker war.

Einen richtigen „Defekt“ gab es, das war der Ständer, bei dem sich ein Stift mit der Zeit rausdrückt. Ich habe ihn noch, aber muss ihn immer mal wieder zurückhämmern. Habe jetzt auch hier mal Schraubensicherung angefügt (wenn die schon mal da ist), aber über kurz oder lang muss wohl Ersatz her. Der Hersteller hat mich auch drauf hingewiesen, dass es ein stabileres Modell gibt, was bei meinem Reisepanzer mit Sicherheit angemessen ist.

Beim Schlauchflicken gestern habe ich dann noch bemerkt, dass das Lager der Hinterradnabe etwas rauh läuft. Zum Glück habe ich noch eine identische zweite in der Werkzeugkiste in Deutschland, evtl. lasse ich mir die schicken, dann kann ich im Notfall umspeichen. Aber so eine Nabe wiegt ganz schön viel und ich glaube nicht, dass die jetzige nächste Woche aufgibt. Mal sehen.

Ansonsten ist die Erfahrung, dass sich eigentlich alles auch unterwegs irgendwie regeln lässt.

Das Rad würde ich wohl wieder genauso aufbauen, nur die stabilere Variante des Ständers wählen, und evtl. ein Batterierücklicht nehmen, da man die Verkabelung spart, es nicht anfällig für Kontaktprobleme (z.B. Korrosion) ist und ich es nur ganz selten mal benötige. Z.B. in Tunnels. Im Dunkeln fahre ich so gut wie nicht, außer ich finde mal nicht rechtzeitig einen Zeltplatz.

Einen Klemm-Einsatz für die Packtaschen, die den Haken-Durchmesser auf Gepäckträger Durchmesser reduzieren, habe ich verloren, aber da habe ich zum Glück Ersatz dabei. Es wird aber wohl auch nicht der letzte sein.

Und ich stelle jetzt auch langsam fest, welche Schrauben rostfrei sind und welche nicht.

Auf dem Foto oben sieht man, wie das Zelt quer über den Gepäckträger und die Taschen befestigt ist. Das mache ich aber nur, wenn ich durch Tunnels (nach einem Kommentar, den ich bekommen habe: ich sage „Tunnels“ und stehe dazu ;)) fahre, denn sonst komme ich nicht mehr an den Inhalt meiner Taschen (und manch anderer Radler würde evtl. noch argumentieren, dass es aerodynamisch von Nachteil ist, aber das spielt bei mir nun wirklich keine Rolle mehr :D).

So, zu den anderen Ausrüstungsgegenständen:

Das Zelt hält! Und es ist auch noch ziemlich dicht, evtl. muss ich demnächst mal die Nähte mal etwas abdichten.

Mit dem Kocher habe ich in den letzten zwei Wochen etwas kämpfen müssen, da ich nun statt Reinigungsbenzin mangels Alternative Tankstellenbenzin verwende. Das brennt nicht so gut, der Kocher ist wesentlich windanfälliger und geht auch schon mal aus, und es rußt beim Vorheizen ziemlich. Ist halt ein wenig zickig, aber so langsam bekomme ich den Dreh wieder raus.

Der ganze Digitaltechnik-Kram macht keinerlei Probleme, und ist natürlich purer Luxus.

Mein Hunde-Ultraschall-Schreck ist leider kaputt, ich habe ihn wohl beim Battteriewechsel zerstört. Mithilfe eines Warmshower-Kollegen habe ich mir einen neuen bestellt (ist etwas schwierig, so ohne eigene Adresse).

Ach ja, demnächst brauche ich tatsächlich neue Schuhe! Da diese bitte wieder mit „Klick“ sein sollen, finde ich hier leider nichts. Vielleicht kommen die in das gleiche Paket, wie die Hinterradnabe.

2 Kommentare zu „Ein paar Worte zur Technik“

  1. Hallo Flo,

    Dein raues Kugellager ist ein Zeichen von vorzeitigem Verschleiß (Oberflächenzerrüttung der Kugellauffläche in der Fachsprache 😉 ). Das ist eine Werkstofffrage (längeres Thema) und hat auch damit zu tun, dass durch „diese sehr pannengeschützten“ Reifen über lange Zeit immer nur ein Lagerbereich beansprucht wird. Hätte man häufiger Plattfüße, würde man durch den Ein und Ausbau zwangsläufig die Achse öfter mal verdrehen und andere Lagerbereiche beanspruchen.
    Darum kleiner Tipp: Drehe alle paar hundert Kilometer die Achse der Nabe 20-40° weiter.

    Viele Grüße
    Franz

    Drehe

    1. Hallo Franz! Vielen Dank den Tipp! Sowas ist Gold wert. Und habe ich auch gleich befolgt. Ich muss mir nur merken, in welche Richtung ich drehe. In Fahrtrichtung. Und da ich es hier schreibe, kann ich es jetzt nicht mehr vergessen ;-D
      Viele Grüße nach Deutschland
      Florian

Kommentarfunktion geschlossen.