Radgeschichten, Teil 2

Hey zusammen!

Es geht immer weiter! Die Streckenplanung hat sich zwischendurch etwas geändert, ich habe die Küste ein Stück verlassen um den Steigungen dort aus dem Weg zu gehen. Aber das hatte ich glaube ich schon geschrieben.

Trotz allem musste ich noch einige Male auf über 1000 m hoch (ich glaube 2 oder 3 mal). Komisch, könnte man doch meinen, dass ich mich so langsam an das Radeln gewöhnt haben müsste? Naja, treten muss ich wohl doch noch selbst.

Dafür ist die Landschaft wieder mal richtig toll.

Auch Tunnels gibt es, aber nur sehr wenige. In diesem bin ich ausnahmsweise auf dem Randstein gefahren, da in beide Richtungen Verkehr war und ich (da es bergauf ging) ziemlich lahm war.

In vielen Gebieten sehe ich geflutete Felder:

Als ich abends einen Platz für mein Zelt finde (natürlich einen trockenen), werde ich von Mücken fast aufgefressen *schlürf*

Auch Regen und Gewitter gibt es nun manchmal:

Das war ziemlich eindrucksvoll!

Nach dem Überwinden des letzten Passes bin ich zurück an der Küste. Der letzte Pass hatte es allerdings in sich, auch weil ich den ganzen Tag kein Geschäft gesehen habe (was bis jetzt ziemlich ungewöhnlich ist). Ich war zwar für den Tag versorgt, aber hatte noch kein Abendessen. Also noch ein paar extra-Kilometer (und Höhenmeter) an der Küste zurücklegen, bis zur ersten Tankstelle. Heute muss ich mich wohl mit Keksen und Erdnüssen zufrieden geben!

Blöderweise hat sich das am nächsten Tag gerächt, ich hatte morgens Bauchschmerzen und auch sonst war ich ziemlich platt. So habe ich es mir in einem schattigen Bushäuschen gemütlich gemacht und einfach nur da gelegen. Nachdem die Sonne gewandert ist und nur noch die Bank selbst im Schatten lag und die ansässige Fahrschule etwa zehn bis fünfzehn mal (mit jeweils anderen Insassen) ganz langsam vorbei gefahren ist, bis sie aus dem Blickfeld war, nur um dann langsam rückwärts wieder vorbei zu fahren (muss wohl die Stelle sein, wo Rückwärtsfahren oder Einparken am Berg geübt wird oder sowas in der Art), mache ich mir wieder auf den Weg. Richtig fit fühle ich mich noch nicht, aber das kommt dann auf der Fahrt.

Immer wieder bekomme ich Essen geschenkt, z.B. an einer Quelle, an der ich Pause mache. Eine Familie picknickt hier, und bringt mir Hähnchen und Brot. Und Cay. Ständig wird nachgefüllt. Mein Becher ist noch zwei Drittel voll und gerade auf Trinktemperatur, kommt mein Gastgeber, schüttet den Tee weg und gießt mir neuen ein 😀

Diese Scheinwerfer-Schnecke hat mich ca. 20 km begleitet. Danach habe ich sie im Gras neben einer Kollegin abgesetzt. Ich glaube sie hat sich nicht so wohl gefühlt auf meinem Rad, war ihr vielleicht zu wackelig, denn sie hat sich nicht bewegt, die Fahrt über.

Samsun habe ich genutzt um ein paar Erledigungen zu machen, ein paar Kleingkeiten am Rad zu warten und mich mal auszuruhen. Der erste wirkliche Ruhetag seit Istanbul. Wurde Zeit!