Unterwegs nach Bratislava!

Heute auf dem Weg nach Bratislava erwartet mich: Gegenwind! Und davon nicht wenig.

Erstmal muss ich aus Wien raus finden. Gar nicht so leicht! Ich vergucke mich in der Karte und lande an einem Nebenarm, bzw. Kanal, dem ich folge. Erst wird der Weg neben der Autobahn (hinter der Leitplanke natürlich) von Asphalt zu Schotter, dann zu Feldweg. Wieder so ein Moment, wo man überlegt: „Umkehren?“ „Nein, nur noch….. dann habe ich es geschafft und bin wieder auf einer „richtigen“ Straße.“

Meist ist dieser Gedanke dann der Auslöser, der den Feldweg sofort in matschigen Acker verwandelt. „Aber es sind ja nur noch 300 Meter…..“ Und dann finde ich mich das Rad schiebend wieder.

Zum Glück war es hier nichtg ganz so schlimm und nach 2 km Feldweg hatte ich wieder einen ganz guten Straßenbelag unter den Reifen.

ABER! Die Donau kam mir ziemlich schmal vor. Warum ist mir das nicht vorher schon aufgefallen? Ich hätte in Wien einfach noch eine weitere Brücke überqueren müssen.

Es geht zwar auch so weiter, aber ich muss einen Weg über die Donau finden: Am Kraftwerk Freudenau komme ich rüber.
Ich muss aber noch einen weiteren Flussarm überqueren. Blöderweise ist die Walulisobrücke eine Pontonbrücke, deren Elemente aber in Fließrichtungg der Donau gedreht waren. Also muss ich eine Brücke weiter, und das Stück dann nach der Überquerung wieder zurückfahren, da ich um einen Hafen, einen Bahnhof und ein Tanklager herum muss. Wenigstens habe ich auf den Strecken in Gegenrichtung Rückenwind ;D

Das Bild entstand an dem Stück zwischen offener Walulisobrücke und der Staudammbrücke an der ich dann tatsächlich den letzten Arm queren konnte. Man sieht den Wind ganz gut:

Unterwegs gibt es oft Umleitungen, oder besser gesagt eine große Umleitung, die mich durch viele kleine Dörfer leitet.

Ein ziemlicher Kontrast zu Wien. Leider geht die Strecke auch über Schotter. Und so komme ich mit Gegenwind nur mit 9 – 11 km/h voran, statt auf dem Donauradweg gemütlich mit 15-20 km/h fahren zu können.


Wer da wohl wohnt? (nicht weit entfernt gab es auch ein schönes Schloss, das Bild ist also nicht repräsentativ für die ganze Strecke!)

Ich nähere mich Hainburg, der letzte größere österreichische Ort auf meiner Strecke.


Ich will ehrlich sein: auf der Burg war ich nicht 😉

In Hainburg wollte ich eigentlich was zu Abend essen und dann nach Bratislava weiter, um dort zu übernachten (die Preise dort sind wesentlich günstiger). Ein Blick auf’s Handy sagt mir aber, dass es später ist als gedacht, ich habe die Uhr in meinem Radtacho nicht umgestellt!

Also erstmal nach Bratislava, eine Unterkunft finden und dann was essen. Ein Müsliriegel muss vorerst reichen.

Die Sonne geht schon unter.

Ich fahre in der Dämmerung weiter und sehe auf der anderen Donauseite plötzlich eine Stadt, bestehend scheinbar nur aus unzähligen Hochhäusern (Dlhé Diely). Surrealistisch, nach all den kleinen Dörfern, in denen es nicht mal ein Café gab, das geöffnet hatte! (aber dem zu danken habe ich es wohl, dass ich trotz der Umstände am Tagesende nach 90 km doch bis nach Bratislava komme, es gab einfach keinen Grund anzuhalten!)

Im Dunkeln erreiche ich Bratislava, fahre an der Grenze vorbei, dann an einem UFO, quere die Brücke und stehe im Zentrum. Die Stadt kommt mir ruhig und entspannt vor, am nächsten Tag soll sich aber rausstellen, dass das nur am Sonntag Abend gelegen hatte.

Das erste Hostel ist leider voll, aber im DREAM Hostel finde ich noch einen Platz. Ich gönne mir das teurere 4-Bett Zimmer (statt 6-Bett), das aber trotzdem nur 12€ kostet. Nachdem ich meine Sachen raufgebracht, das Rad angeschlossen, und noch was gegessen habe in der Stadt, treffe ich auf meine Zimmerkollegen und eine Überraschung!

Ich teile mir das Zimmer mit Go und Jane, die ich schon am Morgen beim Frühstück im Hostel in Wien getroffen habe!

Sie kommen aus China und Laos und studieren in Deutschland. Go findet meinen Blognamen toll 😉

Beide wollen auch noch weiter nach Budapest, genau wie ich, fahren aber Bus.