Menschen!

Es ist schon wieder sooo viel passiert!
Aktuell in Samarkand, und schon fast in Aufbruchstimmung nach Tadschikistan. Zur besseren Übersicht teile ich es in zwei Beiträge auf.

Zuallererst mal: Vielen Dank an Franz! Ich bin die Strecke von Buchara nach Samarkand in drei Tagen geradelt, habe immer schön vorher gedehnt, wie du mir empfohlen hast, und ich hatte keine Probleme. Auch die Temperatur ist nun wieder erträglicher, und es gibt unzählige Stände und Läden am Straßenrand, wo man kühle Getränke kaufen kann.

Jetzt hätte ich fast vergessen, etwas über Buchara zu schreiben. Die Stadt hat mir sehr gut gefallen, besonders der grüne Teil im Stadtinneren.

Die Architektur ist wirklich besonders, und sieht so anders aus, als alles was ich bisher kenne:

Im Stadtzentrum gibt es dann einige Läden:

Und genauso wie auch überall anders auf der Welt, werden Schiler manchmal eher als Empfehlung angesehen:

Am besten hat mir das sehr grüne Viertel mit Restaurants, einem See und entspannter Atmosphäre gefallen:

Ich komme auch an einem Stadion vorbei, wo anscheinend gerade irgendein Event stattfindet:

Davor werden Popcorn und Getränke verkauft:

Für mich geht es jetzt aber weiter Richtung Samarkand:

Es läuft sehr gut, wie ich oben schon geschrieben hatte, und ich freue mich, dass es nicht mehr ganz so heiß ist. Auch die Menschen, die ich unterwegs treffe, sind immer wieder richtig toll und nett 🙂

An einem kleinen Stand kaufe ich irgendwann mittags etwas zu trinken und da ich sowieso Pause machen möchte über die Mittagsstunden, nehme ich das Angebot mich zu den Verkäuferinnen zu setzen sehr gerne an. Nach ein paar Minuten telefonieren sie schon und einige weitere Minuten später erscheint ein junges Mädchen, das etwas Englisch spricht, und dann nach und nach immer mehr Menschen.

Und ich werde zu ihnen nach Hause eingeladen, sie bitten mich sogar darum, mittzukommen, „please, only one hour“ (ich hatte erst etwas Bedenken, es sonst nicht rechtzeitig nach Samarkand zu schaffen (72h-Regel), aber den Mittag über habe ich sowieso nichts zu tun).

Also sitze ich etwas später mit sechs Frauen zusammen, davon die meisten WG-Bewohner von der nächstgelegenen Universität, aber auch Freunde/Verwandte und die Schwiegermutter einer der Frauen. So ganz genau durchschaut habe ich die Verwanschafts- und Bekanntschaftsverhältnisse nicht ;D

Der Tisch wird gedeckt, mit so vielen Speisen, die ich gar nicht alle essen kann, obwohl alles köstlich ist, und sie selbst rühren es kaum an. Aber alles alleine essen und platzen kann ich ja auch nicht einfach, das wäre unfreundlich, dann müssten sie alles sauber machen. Nein, wirklich eine tolle Erfahrung und Gesellschaft, wir schauen Fotos an, sowohl meine, die ich auf der Reise gemacht habe, als auch Fotos von ihren Familien, ich zeige ihnen Bilder meiner Famlie (danke nochmal für das tolle Fotobuch!) und dann wird sich auch noch über die verschiedenen Musikgeschmäcker ausgetauscht.

Irgendwann meint eine dann, dass heute Abend eine Hochzeit stattfinde, mit 700 Personen und ob ich nicht teilnehmen möchte! Natürlich möchte ich! Vielleicht kann ich dann später einfach ein Taxi nehmen nach Samarkand. Während sie mit mir überlegen, was ich am besten anziehe, und ein Geschenk habe ich ja auch nicht, werden plötzlich ganz traurige Gesichter gemacht. Jemand ist am telefonieren, und dann stellt sich raus, dass es wohl doch nicht so gern gesehen ist, als Frau eine männliche Begleitung mitzubringen. Schade 🙁 Aber es war trotzdem sehr schön, und alleine die Einladung zu bekommen, fand ich schon eine ziemliche Ehre.

Ich schwinge mich also wieder auf mein Rad, und halte nochmal an einem anderen Stand an, um kühles Wasser zu kaufen. Auch hier wird wieder sofort die englischsprachige Tochter herbeigerufen, und der Vater ist anscheinend sogar Fahrradmechaniker. Als dann ein Junge vorbeikommt, der der Sohn, bzw. Bruder ist, kommt mir dieser schon bekannt vor. Es ist einer der Jungen vom vorigen Stand und ich sage, ich hättte ein Foto von ihm! Was sie natürlich verblüfft 😀 Ich kenne wohl nun schon das halbe Dorf!

Der Rest der Strecke ist dann nicht mehr so ereignisreich. In einer Nacht schlafe ich ohne Zelt im Freien und kassiere dafür dann über hundert Insektenstiche nur an den Händen (ich hatte irgendwie die Eingebung wenigstens das Schlafsackinlet zu verwenden und so blieb der Rest verschont). Zelt aufbauen wollte ich aber auch nicht, da es mittten in der Stadt war, und irgendwo zwischen Weg und Hinterhof eines Hauses, ich habe mal wieder zu spät nach einem Zeltplatz geschaut. Dafür hat mich dann um 5 Uhr der daneben ansässige Hahn geweckt (was gut war). Nun bin ich eben der Flo mit den Streuselkuchenhänden 😉

Und Super Mario begegne ich noch:

Der hat hier wohl sprichwörtlich die A****karte gezogen. Tatsächlich war es aber eine sehr nette Frau, mit ihrem Sohn auf dem Rad.

Wenn man die weiße Blattunterseite der Ahörner (;-)) sieht, heißt das: Rückenwind.

Gegenwind sieht dagegen so aus:

Das ist aber auch sehr schön:

Und dann gibt es noch diese dreirädrigen Traktoren, die mir wirklich ein Rätsel sind. Ist das nicht total unpraktisch, eine zusätzliche Spur zu haben, und vielleicht sogar anfällig für’s Umkippen zu sein? Vielleicht kann mir das jemand erklären: