Jetzt wird’s hügelig!

Hallo zusammen aus Dushanbe!!!

Es ist schon wieder Tag, bzw. sogar Stunde des Aufbruchs, ich bin mit meinem Beitrag also spät dran. Leider ist der gestrig geschriebene im Datennirvana gelandet, also wird das jetzt kurz:

Nach einem verzögerten Start abends, aber den Magen gut gefüllt, radel ich noch in die Dunkelheit hinein und aus der Stadt Samarkand hinaus. Eine Nacht in der Nähe der Straße im Zelt, ein hilfsbereiter Einheimischer, der mich erst zu sich einlädt und dann selbst Probleme hat sein Auto wieder anzuwerfen, und ein Sonnenaufgang später sitze ich schon auf dem Rad in Richtung Grenze.

Der Übergang ist problemlos, und dahinter erwartet mich wieder eine völlig andere Welt. Eine schnurgerade, kaum merklich ansteigende Straße, links und rechts Felder, auf denen ganze Familien arbeiten und mir grinsend zuwinken, Kinder, die mich auf ihren Rädern begleiten und im Hintergrund überall schon die Berge am Horizont.

Das Bild bleibt nicht so, sondern die Straße wird irgendwann steiler und führt durch eine Schlucht in der sich ein Fluss entlang schlängelt, und ich mich über die Straße, im Fels hundert Meter weiter oben. Dabei bekomme ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Abends gibt es dann wieder einen tollen Sternenhimmel zu betrachten!

Später treffe ich Andrea und Andreas, die leider Probleme mit ihrem Wohnmobil hattten, und wir entscheiden spontan die Nacht zusammen zu campen. Sie verwöhnen mich mit Stuhl und Tisch, einem leckeren Abendessen und Bier. Und so sitzen wir dann bis um zwei Uhr unter der Milchstraße und erzählen, erzählen, erzählen.

Das Frühstück sieht ganz genauso aus. Genau solche Begegnungen halten mich am Laufen und helfen auch wieder über etwas Heimweh hinweg. Toll! Hat mich wirklich mega gefreut euch kennenzulernen!

Nun wird es aber steiler, und wo ich zuvor immer wieder jeweils 2 Meter absteigen musste, um 3 Meter an Höhe zu gewinnen, steigt die Straße jetzt wenigstens stetig.

Bis auf 2700 m, wo ein unbelüfteter 5 km langer Tunnel auf mich wartet, durch den ich mich von zwei LKW-Fahrern mitnehmen lasse. Das Angebot von dem vollgeladenen Kleinwagen, dessen Dach auch schon ein Meter hoch bepackt war, und auf welches mein Rad noch oben drauf sollte, war zwar nett, ich habe es aber dankend abgelehnt 😀

Und dann geht es langsam bergab Richtung Dushanbe. Langsam, weil die Straße doch einige Schlaglöcher hat und ich durch den langsamen Abstieg die Bremsen öfter mal kühlen lassen muss. Aber das ist nur das erste Stück und wie ich erfahren habe, soll da wohl noch ganz anderes auf mich zukommen in den nächsten Tagen und Wochen!

Die Zeit im Hostel habe ich auch richtig genossen, weil sich hier so viele verschiedene interessante Menschen treffenn, sogar einige alte Bekannte treffen unerwartet ein und stehen plötzlich im Zimmer! Auch der Franzose aus Samarkand hatte sich angekündigt, sein Visum hat funktioniert, gesehen habe ich ihn aber leider dann noch nicht. Bestimmt treffe ich ihn später dann noch. Die Stunden und Tage sind bei vielen Gesprächen einfach nur verflogen.

Jetzt geht es weiter mit Clemens aus Österreich, der vor ein paar Tagen per Fluzeug hier eingetroffen ist. Wir werden nun erst mal die Südroute über Kulob nach  Kalai Chumb fahren.