Grün, so grün!

Nach dem Luxus-Abendessen und einem ebenso tollen Frühstück geht es wieder auf’s Rad. Zwei Briten, die mit mir hier übernachtet und gegessen haben, möchten heute 90 km schaffen. Ich lasse es lieber etwas langsamer angehen.

Und so zieht sich die Strecke auch. Es regnet, ich fahre 100 m, halte an, verschnaufe, schiebe das Rad 100 m, und so weiter. Es geht kaum vorwärts. Geht das jetzt so weiter? Warum bin ich so fertig und langsam? Immerhin ist es schön grün:

Irgendwann fällt mir ein (und ein Stein vom Herzen), dass da ja erst mal ein kleiner Anstieg auf der Strecke kam, direkt hinter der letzten Übernachtung. Ich schaue in die Karte und merke, dass ich nun fast oben bin. Puh! also lag es einfach daran. Viel Navigation brauche ich hier nämlich nicht. Es geht einfach immer nur die eine Straße entlang.

Und tatsächlich geht es deutlich besser, nachdem der Hügel überwunden ist. Ich treffe wieder unzählige andere Reisende, aus Chile, aber auch aus Europa. Motorräder, meist BMW GS Modelle, größere SUV, Räder auf diesem Abschnitt nicht so viele.

Etwas schade ist, dass links und rechts der Straße alles eingezäunt ist. Es gibt kaum eine Möglichkeit zum Anhalten, um z.B mal etwas zu kochen.

Hier mache ich dann die ersehnte Pause. Später kommt Danielle, der Besitzer, und lädt mich ein, dort zu übernachten. Es scheint etwas weiter Richtung Fluss auch noch Hütten zum Übernachten zu geben (kostenlos!). Da ich aber gerade erst 20 oder 30 km für heute geschafft habe, verzichte ich darauf. Er spricht super Englisch (hatte ich ja schon erwähnt, dass ich damit echt ein Problem habe, nur englisch zu können).

Übernachten werde ich heute an einem schönen Platz am Fluss, etwa 1,5 km abseits der Hauptstraße.

Der Weg dahin erfordert etwas Schieben an einigen Stellen.

Dafür werde ich mit einem wunderschönen Plätzchen belohnt.

Frühstück am nächsten Morgen. Meine Müslischüssel hat den Flug nicht überlebt, daher aus dem Kochtopf. Der einzige Verlust, das ist absolut verkraftbar.

Blinder Passagier

Die nächsten zwei Tage radel ich einfach entspannt die Straße entlang, alles asphaltiert, immer noch eingezäunt.

Sehr kreativ, die Chilenen!

Der Campingplatz, den ich ansteuere, stellt sich als geschlossen heraus, und die nächste offizielle Möglichkeit ist ca. 25 km entfernt. Es gibt eine Stelle mit Brücke über den Fluss, an der ich mein Zelt aufstelle:

Ein wunderschöner Platz, aber bei den Moskitos mindestens genauso beliebt. Abends laufen noch ein paar Fischer vorbei, ansonsten bleibe ich komplett ungestört.