Stachelei

Ja, was soll ich schreiben, seit Coyhaique (ich glaub langsam hab ich den Namen drauf) sind schon wieder ein paar Tage vergangen, mal radel ich stundenlang dahin, ohne dass viel passiert, mal passiert sehr vieles gleichzeitig, oder ich halte ständig an, um Bilder zu machen.

Hinter Coyhaique ist erst mal viel Verkehr und viel Sonne.

Castor und Pollux, evtl. sind sie auf dem Orion-Foto mit zu sehen, vermutlich aber eher nicht. Bei uns sind die beiden im Winter auch gut zu sehen.

Eigentlich radel ich nur so vor mich hin, die Landschaft ist hier recht öde, gelb braune Felder, alles sieht etwas ausgetrocknet aus. Ich bin froh als ich die Kreuzung hinter mir habe, die zwishen Coyhaique und dem Flughafen liegt, ab dort wird es deutlich ruhiger.

Ich steuere einen Campingplatz an. Hier ist leider weit und breit niemand zu sehen. Er liegt in einem Nationalpark, am Eingang groß die Preise.

Nur Raupen und Bremsen sind hier zu finden. Da ich unsicher bin, ob ich hier bleiben kann, gehe ich zurück zur Straße, wo ich zwei Chilener im Auto treffe, die vor einigen Tagen hier übernachtet haben, da seien sie auch alleine gewesen. Und dann füllt sich der Platz plötzlich.

Der Ranger soll bald kommen um die Kohle zu kassieren. Als ich von der kalten Dusche zurück komme, sagen mir meine Nachbarn, dass er schon zum kassieren da war. Ok, Glück gehabt. Die Radler die nach mir kommen haben auch Glück.

Raupen überall. Im Waschbecken, in der Dusche, auf dem Kopf, in allen Taschen die zu lange offen bleiben. Und die stacheln!

Sogar am Kocher (ich koche vorsichtshalber in der Küche, da überall Feuer verboten ist).

Die Bremsen machen zum Glück halt vor den kleinen Holzunterständen, die jeder Platz hat. Und natürlich vorm Moskitonetz des Zelt.

Am nächsten Morgen gibt es warmes Wasser, der argentinische Radler hat Feuer unter’m Boiler gemacht. Er lädt mich noch auf ein argentisch/chilenisches Campingfrühstück ein. Die Runde lacht, als ich mein Wissen zu Mate preis gebe („Never touch the straw!“)