Reschen!

Morgens geht es aufwärts! Es gibt ganz schön was zu strampeln. Einige Höhenmeter stehen heute auf dem Programm, auf einer Strecke, auf der ich hinwegs echt Mitleid mit den mir entgegenkommenden Radlern hatte. So ist das Leben.
Aber eigentlich ist das gar nicht angebracht, das Mitleid. Es geht nämlich super gut. Ich fahre ja auch kein Rennen, sondern gemütlich mit sehr vielen Stops.

Leider habe ich von der Auffahrt keine Bilder, dafür dann aber oben vom Reschensee:

Der Wind tut nicht nur mir gut, sondern auch den Surfern auf dem See 🙂

Etwas verspätet gibt es Mittag, die erste Pizzeria ist überfüllt, also radle ich noch weiter bis Nauders, hier scheine ich aber zu spät zu kommen, jetzt ist es genau zwischen Mittag und Abend. Aber es findet sich doch noch etwas und so gibt es dann eben mal ein Schnitzel zur Abwechslung (ich bin ja auch nicht mehr in Italien ;D)

Bergab entscheide ich mich dafür nicht über Martina zu fahren, sondern auf der Reschenstraße. Nach meinen Recherchen ist diese seit ein paar Jahren auch für Radfahrer frei gegeben. Bergauf wollte ich hier trotzdem nicht unbedingt langfahren.
Dafür spare ich bergab einiges an Zeit und einen Gegenanstieg den ich hätte hinter Martina noch überwinden müssen.

Der Himmel verdunkelt sich langsam, hinter mir braut sich etwas zusammen. Den gesamten Nachmittag ist es am Blitzen und Donnern um mich herum.

Sollte ich mal ein Parkverbotsschild aufstellen müssen, dann schreibe ich auch genau dies darauf:

In Landeck verkrümel ich mich in ein Café, da es gerade bedrohlich anfängt zu tröpeln, aber auch wieder falscher Alarm.

Ich „surfe“ immer noch auf den Böen, die das Gewitter vor sich herschiebt. Es wird langsam dunkel, nicht nur wegen der Wolken. Aber es herrscht eine sehr eindrucksvolle Stimmung:

Keine Ahnung, wie das Gebäude im Bild oben heißt, ich taufe es einfach Düsterwaldschlossburg. Kurz überlege ich, oben nach einer Unterkunft zu fragen, entscheide dann aber schnell, dass es wohl doch zu anstrengend wäre. Und sicher eine große Enttäuschung wenn es dann geschlossen wäre. Also radel ich einfach weiter. Schade eigentlich.

Für morgen steht noch der Fernpass an, ich entdecke vom Radweg dieses Autobahnschild, und habe etwas Hoffnung, dass es relativ ruhig wird morgen (nach Internetrecherchen wird wohl irgendetwas am Tunnel gewartet):

Ich finde noch einen schönen Zeltplatz bei Imst, und habe ausreichend Kilometer geschafft, um morgen „nur noch“ den Fernpass überwinden zu müssen.
Mit den Gewittern hatte ich wirklich unwahrscheinliches Glück, überall um mich herum ging wohl einiges nieder, bei mir selbst kamen nur einzelne Tropfen an.