Fernpass rückwärts? Puh!

Finale! Und der Fernpass sollte ja locker und entspannt zu fahren sein. Das war er es jedenfalls auf dem Hinweg (z.B. im Vergleich zu Reschenpass und dem ganzen Gegenwind danach).

Also geht es durch Nassereith Richtung Fernpass. Heute das erste Mal komplett ohne Regen, als ich hier bin. Ob das mit dem Namen zu tun hat?
Ich entscheide mich trotz der Autosperrung für den Radweg. Seltsamerweise fahren trotzdem viele Autos auf der Straße. Ob es da eine Umgehung gibt? Oder sind das alles Einheimische, die nur bis zum nächsten Dorf fahren? Hmmmm….
Abseits der Straße ist es aber auch sehr schön:

Der Weg bergauf ist dann ganz schön beschwerlich und wird immer enger und steiler. Er führt direkt durch die Burg Fernstein, die ich bisher immer nur von der Straße aus (auf dem Weg bergab) bewundert habe. Dahinter treffe ich einen Radler, der auf dem Weg bergab ist. Ich spreche kurz mit ihm und er verabschiedet sich dann mit den Worten „viel Spaß beim hochschieben“. Ich insistiere und sage „Ich fahre!“ und erkläre ihm, dass ich nur bis zur nächsten flachen Stelle schiebe, um wieder aufzusteigen. Da könne ich dann bis ganz oben schieben, meint er ;D Es wird sich noch zeigen, dass das Fahren doch nicht so leicht sein wird, wie ich ursprünglich dachte.

Tatsächlich klappt es trotzdem irgendwie, fast alles zu fahren. Immer nur wenige Meter, bis zur nächsten Stelle, die nicht ganz so steil ist, damit ich wieder aufsteigen kann (und wenn möglich im Schatten). Einige Stellen sind super eng, kurvig und hinter dem Felsen nicht einzusehen. Rechts geht es direkt steil bergab. Hier hoffe ich, dass nicht gleich ein schneller MTBler um die Kurve gedüst kommt. Wäre echt doof.

Lustigerweiße sind die Warnschilder und -hinweise immer an den bequemsten und einfachsten Stellen:

Etwas weiter oben gibt es eine Stelle mit schönem Ausblick und Holztrasse:

Ganz schön platt komme ich oben an und erhalte daraufhin auch noch den Kommentar ich sähe ja „gut erholt“ aus 😮 :

Ganz oben verpasse ich an einer Rampe den Einstieg in’s linke Pedal und muss ein Stück schieben. Klappt nicht so gut, meine Schuhe ohne Profil haben kaum Halt auf dem losen Schotter um das schwere Fahrrad noch oben zu drücken. Besser doch fahren, wenn es nur irgendwie möglich ist.
Insgesamt habe ich mich da wohl ziemlich verschätzt. Das war der schwierigste Teil der gesamten Tour! Und von Straßensperrung habe ich auch nichts bemerkt (man sieht die Straße an vielen Stellen von oben), zumindest was den Verkehr angeht.

Runter fahre ich diesmal auch den Schotterweg, auf dieser Seite ist der so breit, dass auch Autos fahren könnten (und so wie es aussieht auch hin- und wieder tun).

Ich hinterlasse den Schmetterlingen meinen Nektarinenkern. Da freuen sie sich sicher drüber, und für mich hat es auch einen Vorteil, wenn ich beim nächsten Besuch dann Nektarinen vom Baum pflücken kann.

Wuhuuu!!!! Geschafft! Jetzt noch ein paar kleine Hügelchen und etwas ausrollen lassen, und ich bin wieder zurück in Reutte an meinem Auto.
Eine Stelle kennt ihr bestimmt noch vom Hinweg:

Damals war da auch ne Menge Wasser. Nun keine Spur mehr von Wasser, nur noch die Spuren vom Wasser.